Der Titel des diesjährigen Festivals Bobe Mayses, schaut mehr als 500 Jahre zurück zu Elia Levitas Bovo Bukh (1507). Als das erste gedruckte Werk der säkularen jiddischen Literatur, ist diese Neu-Erzählung der mittelalterlichen Romanze um den Ritter Bevis ein überraschendes und großartiges Beispiel für die jahrhundertealten Verbindungen zwischen der jiddischen und anderen europäischen Kulturen. So ist es nur passend, das diesjährige Festival mit einem Musikprojekt zu eröffnen, das diese reiche kulturelle Matrix erforscht. alles lesen
Der Titel des diesjährigen Festivals Bobe Mayses, schaut mehr als 500 Jahre zurück zu Elia Levitas Bovo Bukh (1507). Als das erste gedruckte Werk der säkularen jiddischen Literatur, ist diese Neu-Erzählung der mittelalterlichen Romanze um den Ritter Bevis ein überraschendes und großartiges Beispiel für die jahrhundertealten Verbindungen zwischen der jiddischen und anderen europäischen Kulturen. So ist es nur passend, das diesjährige Festival mit einem Musikprojekt zu eröffnen, das diese reiche kulturelle Matrix erforscht.
Voices of Ashkenaz interpretiert die gemeinsame Tradition jiddischer und deutscher Volkslieder neu. Gewachsen aus der Idee des Ensemble-Leiters Andreas Schmitges, verschmelzen die Voices of Ashkenaz seine Forschung mit der Erfahrung und Kunst von Weltklasse-Musikern. Das Ergebnis ist frische, zeitgenössische Musik, die das Beste des jiddischen und deutschen Folk-Revivals zusammenbringt.
Die Voices of Ashkenaz präsentieren den Sänger und Multi-Instrumentalisten Michael Alpert, seit 40 Jahren eine internationale Lichtgestalt der jiddischen Musik, dessen Leistungen als Künstler, Lehrer, und Kulturaktivist gerade durch ein National Endowment for the Arts Fellowship ausgezeichnet wurden, dem bedeutendsten Preis für traditionelle Kunst in den USA. Mit Michael Alpert in den Voices of Ashkenaz singt die Sängerin und Rising Star der Szene, Sveta Kundish, es spielt die wegweisende Klezmer-Violinistin Deborah Strauss, die bekannteste Vertreterin norddeutscher Geigenkunst Vivien Zeller, der Drehleier-Zauberer Till Uhlmann, Bassist/Gitarrist Thomas Fritze (bekannt durch A Tickle In The Heart), der künstlerische Leiter des Yiddish Summer Alan Bern und der Bandleader, Gitarrist und Mandolinist Andreas Schmitges.
Wir sind mehr als glücklich, Voices of Ashkenaz als Eröffnungskonzert des Yiddish Summer zu präsentieren!
„Eine Global-Kooperation, die wunderschöne Früchte trägt.” (Fürther Nachrichten)
„Die ‘Voices of Ashkenaz’ werden alles, was Sie über jiddische und deutsche Volkslieder zu glauben wissen, auf den Kopf stellen.” (Alan Bern, Künstlerischer Leiter des Yiddish Summer Weimar)
Besetzung:
Michael Alpert (USA) – Gesang, Violine, Rahmentrommel
Alan Bern (D/USA) – Akkordeon
Thomas Fritze (D) – Kontrabass, Gitarre, Gesang
Sveta Kundisch (IL/D) – Gesang
Andreas Schmitges (D) – Gitarre, Mandoline, Gesang
Deborah Strauss (USA) – Violine, Gesang
Till Uhlmann (D) – Drehleier
Vivien Zeller (D) – Violine
www.ashkenaz.eu schließen
Mag sein, dass ich Luftschlösser baue
Konzert mit Karsten Troyke & Daniel Weltlinger
16.7. Sa 20:00 @mon ami
Eintritt: 19,50 € / 10,50 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
>> Onlinetickets
Karsten Troyke über diesen Liederabend: Eine CD in jiddischer Sprache, eine CD in deutscher Sprache. Es sind alles Lieder, die ich schon lange aufnehmen wollte - was in diesem und im letzten Jahr endlich gelang! Seit 1988 habe ich die meisten dieser Lieder mit Götz Lindenberg auf Bühnen gebracht, mit Daniels Geigenspiel kam nun der ‘missing link’ – jetzt erst wusste ich: so hat es all die Jahre immer klingen sollen. alles lesen
Karsten Troyke über diesen Liederabend: Eine CD in jiddischer Sprache, eine CD in deutscher Sprache. Es sind alles Lieder, die ich schon lange aufnehmen wollte - was in diesem und im letzten Jahr endlich gelang! Seit 1988 habe ich die meisten dieser Lieder mit Götz Lindenberg auf Bühnen gebracht, mit Daniels Geigenspiel kam nun der „missing link“ – jetzt erst wusste ich: so hat es all die Jahre immer klingen sollen. Wir spielen und singen, als wären wir miteinander aufgewachsen. Dabei liegen Sydney und Berlin so weit entfernt voneinander! Es ist eine alte europäische Kultur, die uns verbindet: Sehnsucht und Verlassenheit jüdischer Familien, die nach Australien entkommen konnten, verbinden sich mit Schock und Verlust meiner eigenen Familie in Berlin. Der zweite Weltkrieg wirkt noch immer nach, die Schoah bestimmt unser Denken, nein, unser Fühlen! Wir suchen nach verlorenen Schätzen und nach neuen Gedanken. Wir fanden sie in alten jiddischen Volksliedern, in vielen Songs von Georg Kreisler, in den schönen hebräischen Liedern aus der Pionierzeit Israels und in einfachen Liebesliedern beider Sprachen.
Besetzung:
Karsten Troyke (D) – Gesang, Gitarre
Daniel Weltlinger (AUS/D) – Geige
www.karstentroyke.de
www.danielweltlinger.com schließen
Das Abschlusskonzert des Liedworkshops ist immer ein ganz besonderes Ereignis. Dieses Jahr tauchen wir in die Geschichten und Legenden der jiddischen Welt und darüber hinaus ein. Wir haben eine Woche damit zugebracht, alte und neue Balladen und Erzählungen zu entdecken, neue Lieder und Legenden über Leben, Liebe und Leiden, über menschliche Konflikte und Auseinandersetzungen zu verfassen. Zum Abschlusskonzert präsentieren wir diese intensive Arbeit vor Euch, dem Publikum. alles lesen
Das Abschlusskonzert des Liedworkshops ist immer ein ganz besonderes Ereignis. Dieses Jahr tauchen wir in die Geschichten und Legenden der jiddischen Welt und darüber hinaus ein. Wir haben eine Woche damit zugebracht, alte und neue Balladen und Erzählungen zu entdecken, neue Lieder und Legenden über Leben, Liebe und Leiden, über menschliche Konflikte und Auseinandersetzungen zu verfassen. Zum Abschlusskonzert präsentieren wir diese intensive Arbeit vor Euch, dem Publikum. Die Teilnehmer*innen werden dabei von ihren Dozent*innen unterstützt, die allesamt international bekannte Künstler*innen sind: Dan Kahn, Psoy Korolenko, Michael Alpert und Sasha Lurje, aber auch weitere Künstler*innen des Yiddish Summer werden das Konzert gestalten, das die prachtvolle Tiefgründgkeit und Spannbreite traditioneller und zeitgenössischer jiddischer Lieder erkundet. schließen
WAKS – Yiddish Voices - Inge Mandos, Klemens Kaatz, Hans-Christian Jaenicke
– Nominiert für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2016 –
Jiddische Stimmen, die auf Wachswalzen gebannt wurden und Jahrzehnte lang in Archiven lagerten, stehen im Mittelpunkt dieser CD. Die Arrangements des WAKS-Ensembles sind einfühlsam und konsequent darum herum gebaut – eine Idee, die es im jiddischen Genre bisher nicht gegeben hat.
Anna Shternshis & Psoy Korolenko
Letzte jiddische Helden: Die verlorengegangenen und wiedergefundenen Lieder sowjetischer Juden aus dem Zweiten Weltkrieg
Der Singer-Songwriter Psoy Korolenko und die Historikerin Anna Shternshis (University of Toronto) erwecken in ihrem Programm, das eine Mischung aus Vorlesung und Konzert ist, verlorengeglaubte jiddische Lieder aus dem Zweiten Weltkrieg zum Leben. alles lesen
WAKS – Yiddish Voices - Inge Mandos, Klemens Kaatz, Hans-Christian Jaenicke
– Nominiert für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2016 –
Jiddische Stimmen, die auf Wachswalzen gebannt wurden und Jahrzehnte lang in Archiven lagerten, stehen im Mittelpunkt dieser CD. Die Arrangements des WAKS-Ensembles sind einfühlsam und konsequent darum herum gebaut – eine Idee, die es im jiddischen Genre bisher nicht gegeben hat.
Die so entstandenen Aufnahmen erlauben eine fast intime Nähe zu Menschen, die vor etwa 80 Jahren gelebt und gesungen haben. Zwölf jiddische Sängerinnen und Sänger aus Osteuropa werden zu neuem Leben erweckt und treten zusammen mit Inge Mandos als Solisten in Erscheinung, so dass eine subtile Verschmelzung von alten Stimmen und heutiger Musik entsteht.
Das WAKS-Ensemble ist voller Respekt und Sachkenntnis in eine jiddische Liedtradition eingetaucht, die man heute kaum mehr hört. Sie präsentieren ein einzigartiges Liedprogramm mit Instrumentalklängen, die sich an dem fragilen, teils rauschendem oder knisterndem Originalmaterial orientieren.
Inge Mandos (D) - Gesang
Klemens Kaatz (D) - Piano, Akkordeon, Indisches Harmonium
Hans-Christian Jaenicke (D) - Violine
www.ingemandos.de
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Anna Shternshis & Psoy Korolenko
Letzte jiddische Helden: Die verlorengegangenen und wiedergefundenen Lieder sowjetischer Juden aus dem Zweiten Weltkrieg
Der Singer-Songwriter Psoy Korolenko und die Historikerin Anna Shternshis (University of Toronto) erwecken in ihrem Programm, das eine Mischung aus Vorlesung und Konzert ist, verlorengeglaubte jiddische Lieder aus dem Zweiten Weltkrieg zum Leben. Die Lieder wurden von Moshe Beregovsky und anderen Wissenschaftlern des Institut Evreiskoi Proletarskoi Kul’tury (Institut für Jüdische Arbeiterkultur) gesammelt, von den Sowjets 1949 konfisziert und fortan unter Verschluss gehalten und wurden erst kürzlich wieder entdeckt. Die Veranstaltung präsentiert nicht nur die Lieder, sondern auch die zum Teil unglaublichen Geschichten, die sich hinter diesen Schätzen verbergen.
Anna Shternshis (RUS/CDN) – lecture, voice
Psoy Korolenko (RUS) – piano, voice schließen
Hinter der Abkürzung YHIP verbirgt sich der englische Ausdruck Yiddish Historically Informed Performance, oder auf Deutsch die ‘historische Aufführungspraxis jiddischer Musik’ – das Thema der in diesen Tagen stattfindenden Konferenz im Rahmen des Yiddish Summer. alles lesen
Hinter der Abkürzung YHIP verbirgt sich der englische Ausdruck Yiddish Historically Informed Performance, oder auf Deutsch die ‘historische Aufführungspraxis jiddischer Musik’ – das Thema der in diesen Tagen stattfindenden Konferenz im Rahmen des Yiddish Summer.
Im Wesentlichen steht YHIP für einen Prozess, den fast alle Musiker*innen und Tänzer*innen des Revivals jiddischer Musik seit den 1970er Jahren durchlaufen haben: Historische Quellen, seien es Menschen, Manuskripte, Feldaufnahmen oder Schellackplatten, dienen als Inspiration und Vorbild für das eigene Musizieren und werden kreativ genutzt, um neue jiddische Kultur zu schaffen.
Beim YHIP Gesprächskonzert werden weltbekannte Künstler*innen und Wissenschaftler*innen genau diesen Prozess vorstellen. Sie werden ihre verschiedenen Herangehensweisen an historische Quellen darlegen und ihre eigenen zeitgenössischen Interpretationen erläutern. Freuen Sie sich auf einen spannenden und aufschlussreichen Abend mit u.a.
Alan Bern (USA/D) – Akkordeon, Klavier
Joshua Horowitz (USA) – Akkordeon
Diana Matut (D) – Gesang
Jascha Nemtsov (RUS/D) – Klavier
Joel Rubin (USA) – Klarinette
Cookie Segelstein (USA) – Violine
Deborah Strauss (USA) – Violine
Jeff Warschauer (USA) – Gitarre, Gesang schließen
Jedes Jahr lädt der Yiddish Summer international führende Künstler*innen und Lehrer*innen jiddischer Musik nach Weimar ein. In einem hochkarätigen Konzert zum Auftakt des Workshops für Traditionelle Klezmermusik geben die Dozent*innen einen Einblick in ihr derzeitiges Schaffen. alles lesen
Jedes Jahr lädt der Yiddish Summer international führende Künstler*innen und Lehrer*innen jiddischer Musik nach Weimar ein. In einem hochkarätigen Konzert zum Auftakt des Workshops für Traditionelle Klezmermusik geben die Dozent*innen einen Einblick in ihr derzeitiges Schaffen. Das neue Projekt „Poyln” von Veretski Pass und Joel Rubin wird dabei ebenso zu hören sein wie Musik, die speziell für dieses Konzert erarbeitet wird. Ein einmaliges, höchst lebendiges und künstlerisch anspruchsvolles Erlebnis!
Mit Stuart Brotman, Christian Dawid, Joshua Horowitz, Sasha Lurje, Joel Rubin, Cookie Segelstein, Amit Weisberger & Alan Bern schließen
Für Franka & Dorothea
Ein Gedenkabend für Franka Lampe und Dorothea Greve
28.7. Do 20:00 @mon ami
Eintritt: 9,50 € / 6,50 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
>> Onlinetickets
2016 hat die Yiddish Summer Weimar-Community zwei ihrer geschätztesten Freundinnen und Kolleginnen verloren, Franka Lampe und Dorothea Greve.
Franka Lampe war eine der profiliertesten Akkordeonistinnen der deutschen Klezmer- und Balkanszene und gab ihr Wissen bereitwillig und mit großem pädagogischen Können in Workshops an unzählige Interessierte weiter. Franka Lampe war dem Yiddish Summer seit langen Jahren als Dozentin und Mitglied des Aufsichtsrats eng verbunden. alles lesen
2016 hat die Yiddish Summer Weimar-Community zwei ihrer geschätztesten Freundinnen und Kolleginnen verloren, Franka Lampe und Dorothea Greve.
Franka Lampe war eine der profiliertesten Akkordeonistinnen der deutschen Klezmer- und Balkanszene und gab ihr Wissen bereitwillig und mit großem pädagogischen Können in Workshops an unzählige Interessierte weiter. Franka Lampe war dem Yiddish Summer seit langen Jahren als Dozentin und Mitglied des Aufsichtsrats eng verbunden. Das gesamte Yiddish Summer-Team betrauert mit ihrem Tod den Verlust einer großartigen Kollegin und eines wunderbaren Menschen. Ihr betörendes Spiel ließ weder Zuhörer noch Mitmusiker*innen unberührt. Franka Lampe war die gute Seele des Klezmer in Deutschland, und ihr Wirken fand weltweit Beachtung.
Dorothea war eine Frau mit unglaublicher Energie und Seele. Ihr Gefühl und ihre Hingabe für die jiddische Sprache und Kultur war das Herz ihres Lebens. Sie war eine großartige Lehrerin und sie brachte die jiddische Sprache und Kultur unzähligen Menschen nahe. Sie war ebenso eine wunderbare Musikerin, die ihre Kolleg*innen überall mit ihren Fähigkeiten, ihrem Wissen, ihrem Humor und ihrer Liebe inspirierte. Sie war eine geschätzte und geliebte Kollegin und Freundin, die Jiddisch seit 2004 beim Yiddish Summer Weimar unterrichtet hat.
An diesem Abend feiern wir Frankas und Dorotheas Leben und Schaffen auf eine persönliche Weise. Wir hoffen, dass Ihr Euch zu uns gesellt. schließen
Jiddische Kinderlieder
Workshop-Abschlusspräsentation
30.7. Sa 11:00 @Musikschule
Eintritt: 5 € / 3 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
>> Onlinetickets
Sechs Tage lang haben die kleinen und großen Teilnehmer*innen des Kinderlieder-Workshops gesungen, musiziert, geprobt, gebastelt und viele neue Lieder erarbeitet. Heute präsentieren sie die Ergebnisse dieses Workshops. Freut Euch auf neue jiddische Lieder aus der Feder von Kadia Molodowsky, neu vertont von Alan Bern! Dieser Morgen mit Konzert, Theater und Tanz ist jedes Jahr ein ganz besonderer Moment des Yiddish Summer, bei dem die unerschöpfliche Kreativität jiddischer Musik auf die grenzenlose Energie einiger unserer jüngsten Teilnehmer*innen trifft. Nicht verpassen!
Traditionelle Klezmermusik
Workshop-Abschlusskonzert
30.7. Sa 20:00 @mon ami
Eintritt: 19,50 € / 10,50 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
>> Onlinetickets
Die Abschlusskonzerte der Yiddish Summer–Workshops gehören zu den traditionellen Highlights des Weimarer Sommers. Nach einer intensiven Arbeitswoche, in der zusammen studiert, geprobt, experimentiert, gejammt, gefeiert, getanzt und gelacht wurde, präsentieren Teilnehmer*innen und Dozent*innen des Instrumentalworkshops der Öffentlichkeit die spannenden Ergebnisse: komplett neugeschaffene jiddische Ensemblemusik und das größte Klezmerorchester der Welt! Unsere Empfehlung: rechtzeitig Karten sichern!
Jenseits der bekannten Horas, Freylekhs, Bulgars und Shers aus Moldawien, der Ukraine und Russland, begeben sich Veretski Pass gemeinsam mit ihrem Gast Joel Rubin auf das Gebiet der Obereks, Kujawiaks, Krakowiaks und Polkas aus Polen, dem Land das einst Heimat für drei Millionen Juden war. Inspiriert wurden sie dazu durch ‘A Gilgul Fun a Nign’ (Die Metamorphose einer Melodie), einer Geschichte, die der polnisch-jüdische Autor I.L. Peretz im Jahr 1901 verfasste. alles lesen
Jenseits der bekannten Horas, Freylekhs, Bulgars und Shers aus Moldawien, der Ukraine und Russland, begeben sich Veretski Pass gemeinsam mit ihrem Gast Joel Rubin auf das Gebiet der Obereks, Kujawiaks, Krakowiaks und Polkas aus Polen, dem Land das einst Heimat für drei Millionen Juden war. Inspiriert wurden sie dazu durch ‘A Gilgul Fun a Nign’ (Die Metamorphose einer Melodie), einer Geschichte, die der polnisch-jüdische Autor I.L. Peretz im Jahr 1901 verfasste. Das Repertoire schlägt einen Bogen von bislang unbekannten chassidischen Melodien und Volkstänzen, über zeitgenössische und aus dem 19. Jahrhundert stammende ethnographischen Sammlungen bis hin zu eigenen Feldforschungen der Ensemblemitglieder und ihrer Kollegen. Veretski Pass und Gast Joel Rubin beziehen sich auf eben diese Quellen und erschaffen, komponieren und arrangieren alte städtische und ländliche Musik neu, um dadurch das Genre zu bereichern, das derzeit als Klezmer bekannt ist. Jüdische und Polnische Musik treffen aufeinander - das „missing link“ des Klezmer-Revivals.
Besetzung:
Cookie Segelstein (USA) – Violine
Joel Rubin (USA) – C-Klarinette
Josh Horowitz (USA) – Akkordeon, Tsimbl
Stuart Brotman (USA) – Zakopane Cello
www.poyln.com schließen
Bagdad-Jerusalem – Sakrale Musik aus Alt-Bagdad
Konzert mit Yair Dalal
3.8. Mi 20:00 @Notenbank Weimar
Eintritt: 19,50 € / 10,50 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
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Meister-Oudspieler, Violinist und Sänger Yair Dalal ist einer der ganz wenigen Künstler, die das babylonische Musikerbe erhalten und pflegen. Der Süden Mesopotamiens, der heutige Irak und die an ihn angrenzenden Regionen, ist die Wiege der frühesten Zivilisationen der Menschheit und zugleich Geburtsort von Abraham, dem Propheten der drei monotheistischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam. Und genau hier fand das jüdische Volk über 2.500 Jahre lang eine Heimat in der Zeit seines Exils aus Israel. alles lesen
Meister-Oudspieler, Violinist und Sänger Yair Dalal ist einer der ganz wenigen Künstler, die das babylonische Musikerbe erhalten und pflegen. Der Süden Mesopotamiens, der heutige Irak und die an ihn angrenzenden Regionen, ist die Wiege der frühesten Zivilisationen der Menschheit und zugleich Geburtsort von Abraham, dem Propheten der drei monotheistischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam. Und genau hier fand das jüdische Volk über 2.500 Jahre lang eine Heimat in der Zeit seines Exils aus Israel. Dieser Aufenthalt dauerte von 720 v. Chr. bis 1950, als die irakische Regierung jüdischen Menschen erlaubte, legal nach Israel auszuwandern. Das Konzert ist inspiriert von der jüdischen Musiktradition des babylonischen Erbes. Yair Dalal wuchs mit dieser Musik auf, eine Musik, die die Atmosphäre Bagdads und der Wüste atmet. Das Repertoire beinhaltet sowohl irakisch-jüdische Sakralmusik und Gesänge aus Bagdad und Jerusalem, jüdisch-arabische Lieder aus dem Irak, einige auch auf aramäisch, als auch Instrumentalmusik aus der der jüdischen Musiktradition Bagdads.
Besetzung:
Yair Dalal (IL) – Violine, Oud, Gesang
Elad Reuven Gabbay (IL) – Kanun, Gesang
Yagel Haroush (IL) – Flöte, Gesang
Avi Agababa (IL) – Percussion
www.yairdalal.com
https://youtu.be/952Tw-DIPbU schließen
Jüdische Musik des Mittelalters und der Renaissance
Konzert mit dem Ensemble Lucidarium
3.8. Mi 20:00 @Alte Synagoge Erfurt [YSW goes Erfurt]
Eintritt: 19,50 € / 10,50 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
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Das jüdische liturgische Jahr wird von Momenten geprägt, in denen Freude, Verrücktheit und Klagen gefeiert werden. An drei Feiertagen treten diese Emotionen besonders hervor: am Passahfest, an dem Familien auf der ganzen Welt die Befreiung der Sklaven in Ägypten feiern; am Purimfest, an dem die pure Lebensfreude herrscht und an Tisha Ba’av, einem Tag der Trauer, aber einem dieser Tage, an denen sich Momente der Traurigkeit mit Funken von Freude mischen. alles lesen
Das jüdische liturgische Jahr wird von Momenten geprägt, in denen Freude, Verrücktheit und Klagen gefeiert werden. An drei Feiertagen treten diese Emotionen besonders hervor: am Passahfest, an dem Familien auf der ganzen Welt die Befreiung der Sklaven in Ägypten feiern; am Purimfest, an dem die pure Lebensfreude herrscht und an Tisha Ba’av, einem Tag der Trauer, aber einem dieser Tage, an denen sich Momente der Traurigkeit mit Funken von Freude mischen.
Diese Gefühle haben auch Spuren in der Musik des jüdischen Volkes hinterlassen: so beispielsweise im Minnegesang von Süßkind von Trimberg, der im 13. Jahrhundert seine Armut und seinen niedrigen sozialen Stand beklagt, in den freudvollen Tänzen von Guglielmo Hebreo da Pesaro oder den Nachklängen des Tanzes „La Follia“ aus dem 16. Jahrhundert, die sich im Morgengebet des Sabbats wiederfinden.
Die Feierlichkeiten zum Passah- und zum Purimfest vereinen Belustigung und Gesang: Chad Gadya (das Lied des Kindes) und die unzähligen purimshpiln, die in allen Sprachen der jüdischen Diaspora aufgeführt werden; hingegen ist der an Tisha Ba’av aufgeführte 137. Psalm, Al Naharot Bavel (An den Flüssen von Babylon), der das babylonische Exil thematisiert, ein fester Bestandteil des Gottesdienstes.
Mit Liedern in Hebräisch, Deutsch, Jiddisch und Italienisch, die die mündliche Tradition vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert umfassen, feiert Lucidarium diese Augenblicke der Freude, Ausgelassenheit und Klage, die das jüdische Leben vom Mittelalter bis heute geprägt haben.
Ensemble Lucidarium:
Enrico Fink (I): Gesang
Avery Gosfield (USA/I) and Marco Ferrari (I): Blockflöte, Einhandflöte und Tabor, Dudelsack
Francis Biggi (I): Zupfinstrumente
Massimiliano Dragoni (I): Hackbrett, Schlaginstrumente
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Jiddisch in Rialto – Klänge aus Elye Bokhers Venedig
Konzert mit Ensemble Lucidarium
4.8. Do 20:00 @Notenbank Weimar
Eintritt: 19,50 € / 10,50 €
Reservierungen: support@othermusic.eu
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Venedig war im 16. Jahrhundert ein multikulturelles, lebhaftes und chaotisches Universum. Juden aus ganz Italien und dem Rest Europas sowie Levantiner versammelten sich in den drei Ghettos (eines für die deutschen Juden, eines für die italienischen und ein drittes für die spanischen), in denen zahllose verschiedene Sprachen (und verschiedene musikalische Traditionen) zu hören waren. Obwohl sie gezwungen waren, in überfüllten, beklemmenden Stadtvierteln zu leben,... alles lesen
Venedig war im 16. Jahrhundert ein multikulturelles, lebhaftes und chaotisches Universum. Juden aus ganz Italien und dem Rest Europas sowie Levantiner versammelten sich in den drei Ghettos (eines für die deutschen Juden, eines für die italienischen und ein drittes für die spanischen), in denen zahllose verschiedene Sprachen (und verschiedene musikalische Traditionen) zu hören waren. Obwohl sie gezwungen waren, in überfüllten, beklemmenden Stadtvierteln zu leben, es ihnen verboten war, die meisten Berufe auszuüben und sie willkürlich eingesperrt oder zum Konvertieren gezwungen wurden, hinterließen die Juden von Venedig ein kreatives Erbe, das noch heute beeindruckend ist. Einer der bekanntesten Bewohner war Elias Bachur Levita, auch als Elye Bokher oder Elijah Ben Asher Halevi Ashkenazi bekannt. Neben einer beeindruckenden Anzahl hebräischer, jiddischer und lateinischer Wörterbücher, Psalmen, Übersetzungen und Bibelkommentare fand er darüber hinaus Zeit, um zu dichten: in jiddisch, jedoch sowohl hinsichtlich Form als auch Inhalt von italienischen Vorbildern um ihn herum beeinflusst. Ein Beispiel ist das ‘Bovo Bukh’, eine Nachdichtung eines der bekanntesten epischen Gedichte aus dem 16. Jahrhundert, das er in der wohl italienischsten aller Dichtformen, dem ottava rima verfasst hat. Viele seiner Lieder handeln von Freunden, Feinden und Ereignissen in der ihm so lieb gewonnenen Stadt: so das ‘Sreyfe Lid’, ein übermütiger jiddischsprachiger Bericht über ein Feuer, das durch Rialto hinwegfegte, oder das ‘Hamavdil Lid’, das eine semi-liturgische Melodie, eigentlich zur Verabschiedung des Shabbats gesungen, nutzt, um einen schmähenden, riskanten Text gegen einen seiner Erzrivalen zu vertonen.
Fast alle Stücke dieses Programms wurden vom Ensemble Lucidarium rekonstruiert oder transkribiert und viele werden seit dem 16. Jahrhundert zum ersten Mal wieder aufgeführt.
Ensemble Lucidarium:
Enrico Fink (I): Gesang und Erzähler
Gloria Moretti, Anna Pia Capurso (I): Gesang
Avery Gosfield (USA/I) and Marco Ferrari (I): Renaissance-Blasinstrumente
Francis Biggi (I): Zupfinstrumente
Élodie Poirier (F/I): Nyckelharpa, Violoncello
Massimiliano Dragoni (I): Hackbrett, Schlaginstrumente
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Yair Dalal
Solokonzert
4.8. Do @Musikschule, 23:00 – 24:00
Eintritt frei
Yair Dalal, israelischer Meister an der Oud, Violine und Sänger ist einer der wenigen Künstler die das musikalische Erbe Babylons bewahren und erhalten. Er wuchs mit der Musik Bagdads und in der Atmosphäre der Wüste auf.
Zusätzlich zu dem Konzert seines Ensembles “Bagdad-Jerusalem: Sakrale Musik aus Alt-Bagdad“ am 3. August, präsentiert Yair Dalal ein außerplanmäßiges Solokonzert. alles lesen
Yair Dalal, israelischer Meister an der Oud, Violine und Sänger ist einer der wenigen Künstler die das musikalische Erbe Babylons bewahren und erhalten. Er wuchs mit der Musik Bagdads und in der Atmosphäre der Wüste auf.
Zusätzlich zu dem Konzert seines Ensembles “Bagdad-Jerusalem: Sakrale Musik aus Alt-Bagdad“ am 3. August, präsentiert Yair Dalal ein außerplanmäßiges Solokonzert. Dieses Konzert ist für alle, die stimmungsvolle Musik lieben und am Aufeinandertreffen jüdischer und arabischer Musik interessiert sind, eine der seltenen Gelegenheiten einen wahren Pionier der arabischen Musik in Israel aus der Nähe und auf persönliche Art und Weise kennenzulernen. schließen
Die Gründung der Supergruppe ‘The Brothers Nazaroff’ geht zurück auf die gemeinsame Verehrung eines dubiosen Troubadours: Nathan ‘Prinz’ Nazaroff. In seinem 1954 bei Folkways erschienenem Album, Jewish Freilach Songs, hört man die Gassen von Odessa, die Promenaden von Coney Island und die Bergluft der Catskills. Diese All-Star Klezmerband hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Repertoire ihres Meister-Herumtreibers für die Nachwelt zu erhalten und reißt dabei mit wahrhaft musikalisch-biblischem Chaos Grenzen ein. alles lesen
Die Gründung der Supergruppe „The Brothers Nazaroff“ geht zurück auf die gemeinsame Verehrung eines dubiosen Troubadours: Nathan ‘Prinz’ Nazaroff. In seinem 1954 bei Folkways erschienenem Album, Jewish Freilach Songs, hört man die Gassen von Odessa, die Promenaden von Coney Island und die Bergluft der Catskills. Diese All-Star Klezmerband hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Repertoire ihres Meister-Herumtreibers für die Nachwelt zu erhalten und reißt dabei mit wahrhaft musikalisch-biblischem Chaos Grenzen ein.
Ihr Album, The Happy Prince, wurde auf dem altehrwürdigen Smithsonian Folways Label veröffentlicht und zollt Nazaroff auf herzerquickende Weise Respekt. 2016 veröffentlicht der Filmemacher Csaba Bereczky Soul Exodus, einen Film, der die Konzertreisen der Nazaroff-Brüder in Amerika und Europa dokumentiert und zeigt, wie sie das Erbe des „Happy Prince“ mal misstönend, mal frohlockend, mal ekstatisch feiern.
Besetzung:
Daniel „Danik Nazaroff“ Kahn (USA/D) – Gesang, Akkordeon, Vogelpfeife
Psoy „Pasha Nazaroff“ Korolenko (RUS) – Gesang, Herumtreiber
Michael „Mishke Nazaroff“ Alpert (USA) – Gesang, Gitarre
Bob „Zaelic Nazaroff“ Cohen (USA/HU) – Gesang, Mandoline, Geige
Jake „Yankl Nazaroff“ Shulman-Ment (USA) – Gesang, Violine
Hampus „Hempl Nazaroff“ Melin (S/D) – Poyk
www.princenazaroff.com
https://www.youtube.com/watch?v=MschzQkASmk schließen