Salomon Bielasiak (PL/F; Jiddische Sprache)

wurde 1948 in Lodz in Polen geboren und lernte dort als Kind Jiddisch und jüdische Geschichte an der säkularen jüdischen Schule. 1955 nahm ihn sein Vater zu einer jiddischsprachigen Aufführung der nationalen jüdisch-polnischen Theaterkompanie mit der großen Schauspielerin Ida Kaminska mit – ein Erlebnis, welches einen nachhaltigen Einfluss auf seine Liebe zur jiddischen Sprache und Liedern hatte.
Als er 1957 mit seinen Eltern nach Frankreich zog, lernte er weiterhin Jiddisch von den besten Lehrern in Paris. In den 1960ern rezitierte er regelmäßig jiddische Poesie, beispielsweise immer am 19. April zu Ehren der Kämpfer des Aufstands im Warschauer Ghetto.

1988 begann er, jiddische Lieder aus allen Teilen der Welt zusammenzutragen und legte damit den Grundstein für eine bedeutende Sammlung. Er ist Mitglied eines Verbands fünf jüdischer Kulturvereine in Paris und setzt sich unter anderem dafür ein, das Purim-Shpil als Weltkulturerbe durch die UNESCO anerkennen zu lassen.
Als Redner und Referent bei zahlreichen Festivals – wie etwa dem Festival des Cultures Juives in Paris –, hat er dazu beigetragen, jiddischem Lied und jiddischer Literatur zu mehr Popularität zu verhelfen und er gehört dem Erinnerungs-Komitee des CRIF an (Dachverband der jüdischen Organisationen in Frankreich), wo er über aktuelle Neuigkeiten aus der jiddischen Welt berichtet.

Salomon besucht regelmäßig internationale Festivals und Wettbewerbe in Weimar, Berlin, Fürth, Amsterdam, Leeuwarden, Wien oder Tel Aviv, wo er mit großer Freude nach neuen Talenten auf dem Gebiet des jiddischen Lieds Ausschau hält, um sie in seiner Funktion als Präsident des DPJC (Deauville Pour Les Cultures Juives) einzuladen, in Paris und Deauville aufzutreten.

2015 hat Salomon den Max Cukierman Preis für Jiddisch erhalten, in Frankreich die wichtigste Auszeichnung für Personen, die sich für die jiddische Kultur einsetzen. Er ist Ehrenmitglied der Anwaltskammer in Paris.

Foto: Adam Berry